Frankfurt a.M., Kampala (epd). Ein französisches Gericht hat am Dienstag eine Klage gegen den französischen Ölkonzern Total Energies wegen seiner umstrittenen Ölprojekte in Uganda und Tansania abgewiesen. Vier ugandische und zwei französische Nichtregierungsorganisationen hatten 2019 Klage eingereicht, um den Bau einer 1,443 Kilometer langen Pipeline zu verhindern, die vom Westen Ugandas bis an die Küste Tansanias reichen soll.
Die ugandische Organisation Afiego, Teil der Klägergruppe gegen Total Energies, äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung des Pariser Gerichts: „Seit 2019 reichen wir Beweise ein. Damit hätten wir nicht gerechnet“, sagte Direktor Dickens Kamugisha dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Klage war auf Grundlage eines 2017 in Frankreich verabschiedeten Gesetzes über die Aufsichtspflicht von transnationalen Unternehmen eingereicht worden und der erste Fall, der darunter verhandelt wurde.
Dem Ölkonzern wird vorgeworfen, nicht alles getan zu haben, um Menschen und Umwelt zu schützen. Die französische Firma wird beschuldigt, ausstehende Kompensationszahlungen nicht geleistet zu haben. Auch sind von dem Bau und den Bohrungen Naturschutzgebiete betroffen, wie der Murchinson Falls Nationalpark. Zudem beklagen Aktivisten in Uganda willkürlichen Verhaftungen und Schikanen durch ugandische Sicherheitskräfte ausgesetzt zu sein.