Brüssel, Wien (epd). Jeder dritte Flüchtling aus der Ukraine will laut einer Umfrage in seine Heimat zurückkehren. Eine umfassende Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte, deren Ergebnisse am Dienstag in Wien veröffentlicht wurden, zeigt die Schwierigkeiten der vor dem Krieg geflüchteten Menschen in ihren Gastländern auf. Knapp die Hälfte der Befragten fühle sich seit der Ankunft in der EU niedergeschlagen und deprimiert. Jeder zweite Befragte habe finanzielle Schwierigkeiten, hieß es.
29 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, selten optimistisch an die Zukunft zu denken. 57 Prozent erklärten, dass sie sich seit ihrer Ankunft im Gastland selten oder nie als Teil der Gemeinschaft fühlten. 50 Prozent gaben an, sich selten oder nie wertgeschätzt zu fühlen.
Rund ein Drittel der Befragten hat laut der Umfrage eine bezahlte Arbeit im Gastland. 48 Prozent gaben an, ihr neuer Arbeitsplatz liege unter ihrem Bildungsniveau. 33 Prozent der Frauen arbeiten nicht, weil sie sich um Kinder oder ältere oder kranke Verwandte kümmern müssen. 30 Prozent gaben an, am Arbeitsplatz ausgebeutet worden zu sein.
Die Umfrage fand im Zeitraum August bis September 2022 in Deutschland, Spanien, Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Italien, Polen, Rumänien und der Slowakei statt. Dabei wurden rund 14.500 Flüchtlinge befragt.