Düsseldorf (epd). Die hohe Inflation belastet einer Studie zufolge einkommensschwache Haushalte nach wie vor stärker als besser situierte. Familien sowie Alleinlebende mit niedrigen Einkommen hätten im Januar mit 10,0 Prozent Teuerung die höchste Inflationsbelastung zu tragen gehabt, Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen mit 7,4 Prozent die niedrigste, teilte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Düsseldorf mit.
Das stiftungseigene Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) berechnet jeden Monat die spezifischen Inflationsraten für neun unterschiedliche Haushaltstypen. Demnach hatten im Januar auch Alleinerziehende mit 9,2 Prozent deutlich höhere Preisanstiege als der Durchschnitt zu schultern. Auch Familien und Alleinlebende mit mittleren Einkommen seien mit 9,0 beziehungsweise 8,9 Prozent stärker belastet. Im Mittel betrug die Inflationsrate in Deutschland im Januar 8,7 Prozent.
Für die kommenden Monate erwartet das IMK zwar eine etwas geringere Teuerung. Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen würden diese aber weiter stärker spüren als wohlhabendere, solange die Preise für Lebensmittel und Haushaltsenergie stärker stiegen als die Inflationsrate insgesamt, prognostizierten Sebastian Dullien und Silke Tober, der Wissenschaftliche Direktor und die Expertin für Geldpolitik des IMK.