Berlin (epd). Vier von zehn Senioren sind der Meinung, dass Deutschland kein Land ist, in dem man gut alt werden kann. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa für die „BILD am Sonntag“ hervor, an der laut Zeitung nur Menschen teilgenommen haben, die mindestens 65 Jahre alt sind. Der Ansicht, dass man in Deutschland gut alt werden könne, sind 52 Prozent, 9 Prozent machten keine Angabe.
Ein großer Grund für die Unzufriedenheit scheint das Gefühl zu sein, nicht gehört zu werden. So ist der Umfrage zufolge eine überwältigende Mehrheit von 78 Prozent der Senioren der Ansicht, dass die Politik zu wenig Rücksicht auf die Belange älterer Menschen nimmt (genau richtig: 16 Prozent, zu viel: 1 Prozent). 74 Prozent glauben, dass die Gesellschaft nicht genug Respekt vor den Älteren hat (17 Prozent glauben das nicht). Und 52 Prozent glauben, dass die Politik auf die falschen Themen setzt (33 Prozent glauben das nicht). 23 Prozent fühlen sich manchmal, sechs Prozent sogar häufig einsam (nicht einsam fühlen sich 71 Prozent).
Auch ökonomisch sieht sich ein großer Anteil der Senioren im Abseits. 38 Prozent geben an, dass ihr derzeitiges Einkommen nicht für ein gutes Leben reicht (Einkommen reicht: 57 Prozent). Bei den 65- bis 74-Jährigen sind es sogar 43 Prozent.
Nach Angaben von „Bild am Sonntag“ befragte das Meinungsforschungsinstitut Insa 1.202 Personen im Zeitraum vom 16. Januar bis zum 09. Februar. Die Teilnehmer waren mindestens 65 Jahre alt.