Berlin (epd). Die deutsche Sektion der katholischen Friedensbewegung pax christi bittet Papst Franziskus, die Möglichkeiten des Heiligen Stuhls für einen Frieden in der Ukraine zu nutzen. Der Vatikan könne über seine diplomatischen Verbindungen Chancen zu Verhandlungen ausloten und Gespräche initiieren, schlug der Präsident der deutschen Sektion, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, am Donnerstag in Berlin vor. Er könne bei der Vermittlung auch die Unterstützung von UN-Generalsekretär António Guterres und von Personen aus dem Globalen Süden suchen.
Die pax-christi-Bewegung ringe um Wege zum Frieden, sagte Kohlgraf, einfache Antworten gebe es nicht. Christinnen und Christen lehnten zwar jegliche Gewalt ab. Dieser Krieg sei allerdings ein Angriffskrieg und treffe unschuldige Menschen. „Daher stellt sich uns die Frage, ob es nicht doch gewaltvolle, kriegerische Entwicklungen gibt, die zum Schutz von Menschenleben und zur Verteidigung eines Landes des bewaffneten Widerstands bedürfen“, sagte der Mainzer Bischof.
Die Kriegslogik bestimme allerdings die aktuelle Entwicklung, beklagte Kohlgraf. Rufe zum Schweigen der Waffen fänden kein Gehör mehr. Es sei daher wichtig, sich öffentlich gegen aufkommende Feindbilder zu wenden und gegen einen Diskurs einzutreten, der nur auf Waffen setze und nur militärisch den Krieg beenden wolle.