Berlin (epd). Im vergangenen Jahr sind Versicherte deutlich häufiger wegen einer Corona-Erkrankung von der Arbeit ferngeblieben als 2021. Im Juli wurde unter Versicherten der Barmer Ersatzkasse sogar ein Anstieg der Krankschreibungen um mehr als das 22-Fache im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Das geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor.
Während im Juli 2021 nur 0,9 Prozent aller Krankschreibungen einen Corona-Bezug hatten, lag der Anteil im Juli 2022 bei 20,2 Prozent. Den geringsten Anstieg gab es laut der Analyse im November. Der Unterschied zum Vorjahresmonat betrug weniger als zwei Prozent.
Die Ersatzkasse verzeichnete im vergangenen Jahr auch insgesamt für jeden Monat mehr Krankschreibungen als im jeweiligen Vorjahresmonat. Dabei gab es deutliche regionale Unterschiede: Während im Dezember vergangenen Jahres in Sachsen-Anhalt 268 Krankschreibungen je 1.000 Versicherte vorlagen, waren es in Bayern nur 202. In beiden Fällen liegt der Wert mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Im Jahr 2021 führten Thüringen (133), Sachsen-Anhalt (130) und Brandenburg (122) die Liste an. Die wenigsten Krankschreibungen gab es in Hamburg (85), Baden-Württemberg (92) und Bayern (93).