Berlin (epd). Mit einer Kunstaktion soll von Mittwoch bis Samstag vor der russischen Botschaft in Berlin an den russischen Überfall auf die Ukraine erinnert werden. Die Installation solle der deutschen Gesellschaft deutlich machen, welcher Bedrohung die besetzten Gebiete ausgesetzt seien, betonte Yaroslava Sidorchuk von der ukrainischen Kreativagentur isdgroup, die die Installation entwickelt hat, am Dienstag in Berlin. Besucherinnen und Besucher könnten durch die interaktive Kunstinstallation „Russkij Mir“ ( „Russische Welt“ oder „Russischer Friede“) die Auswirkungen persönlich erleben.
Bedrohung werde nicht allein durch direkte militärische Invasion wie im Falle der Ukraine ausgeübt, sagte Sidorchuk. Propaganda, wirtschaftliche und politische Hebel sowie Gaserpressung würden bereits seit Jahren gegenüber westlichen Gesellschaften eingesetzt.
Die Installation wird am Mittwoch mit Beiträgen von Ralf Fücks vom Zentrum Liberale Moderne und von Sergej Sumlenny, dem ehemaligen Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew, eröffnet. Die Installation soll unter anderem auf russische Gräueltaten und Kriegsverbrechen in der Ukraine hinweisen.
In der durch eine Gasleitung vom umgebenden Raum abgegrenzten Installation weisen den Angaben zufolge Warnschilder auf in der russischen Welt geltende Regeln hin. Darunter seien ein Verbot von LGBTQ-Symbolen, regierungskritischen Versammlungen und spontanen Kundgebungen, erklärten die Veranstalter. Die Regeln beruhten auf Rechtsakten der Russischen Föderation und dem Vorgehen Russlands in den besetzten Gebieten.