Narren in Düsseldorf lassen Putin "Blutbad" in der Ukraine nehmen

Narren in Düsseldorf lassen Putin "Blutbad" in der Ukraine nehmen

Düsseldorf (epd). Die Narren in der Karnevalshochburg Düsseldorf lassen im Rosenmontagszug den russischen Präsidenten Wladimir Putin ein „Blutbad“ in der Ukraine nehmen. Knapp ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs sitzt Putin auf einem Persiflagewagen des Düsseldorfer Rosenmontagszugs in einer in den ukrainischen Landesfarben gestrichenen Wanne. Mit einer Bürste schrubbt er sich das Blut zigtausender ziviler und militärischer Opfer vom nackten Körper. Der Zug mit mehr als 10.000 Teilnehmenden begann am Montagmittag im Stadtteil Bilk und zog in Richtung Altstadt.

Auch auf einem zweiten Wagen wird der russische Aggressor aufs Korn genommen. Der bundesweit bekannte Wagenbauer Jacques Tilly steckt Putin in eine Uniform. Mit ausgestreckten sechs Zeigefingern zeigt der Despot auf die seiner Ansicht nach Schuldigen. Nämlich die „Nazis in den USA, die Nazis in Deutschland, die Nazis in Großbritannien, die Nazis in der Ukraine, in der Europäischen Union und in der Nato“. Der Rosenmontagszug fand in diesem Jahr erstmals seit 2020 wieder statt. 2021 und 2022 waren die Züge wegen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffs auf die Ukraine abgesagt worden.

Die Jecken in Düsseldorf lassen auch die Grünen als mit-regierende Partei in diesen Kriegs- und Krisenzeiten nicht außen vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird als „Krötenminister“ bezeichnet, der mit zugekniffenen Augen einen Berg graugrüner Kröten schlucken muss, um in der Ampel-Koalition zu verbleiben. Die Amphibien tragen Namen wie „Gas aus Diktaturen“, „Atomkraft“ und „Aufrüstung“.

Auch die beiden großen christlichen Kirchen bleiben nicht außen vor bei der Kritik der Närrinnen und Narren. So wird der viel kritisierte Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki mit seinem Verhalten im Missbrauchsskandal aufs Korn genommen. Während sich der Erzbischof an die Türme des Kölner Doms klammert, versucht der Teufel, ihn zu sich zu ziehen.

Kritiker des evangelischen Kirchentages, der 2027 in Düsseldorf stattfinden soll, lassen die Millionen-Kosten für das Kirchenspektakel in Flammen aufgehen, während die Landeshauptstadt ihren Anteil für den Kirchentag in Höhe von 5,8 Millionen Euro scheinbar bereitwilligst ins Feuer schüttet.

Beim Düsseldorfer Rosenmontagszug nehmen laut Comitee Düsseldorfer Carneval etwa 10.600 Menschen auf 122 Wagen und in 103 Fußgruppen teil.