Zentrum für Islamisch-Religöse Studien an Uni Erlangen eröffnet

Zentrum für Islamisch-Religöse Studien an Uni Erlangen eröffnet
Universitätspräsident Karl-Dieter Grüske, bezeichnete den Start des vierten Zentrums für Islamisch-Religiöse Studien in Deutschland als weiteres Argument dafür, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Der Islam sei im deutschen Alltag längst Realität. Nun sei an den Universitäten die Plattform für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung geschaffen. Islamzentren gibt es bisher an den Universitäten Frankfurt-Gießen, Osnabrück-Münster und Tübingen.

"Die islamische Theologie hat ihre Heimat an den Universitäten", sagte Thomas Rachel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft. Die neuen Islamzentren sollten mit den bestehenden Wissenschaftsfächern verbunden werden, denn "wir wollen keine theologischen Inseln".

###mehr-info###

Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) sagte, es sei entscheidend, ein Selbstverständnis des Islam zu vermitteln, "das im Einklang mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht". Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (CSU) verwies auf die Erfahrungen aus dem "Erlanger Modell", mit dem seit 2003 Lehrkräfte für islamischen Religionsunterricht ausgebildet werden.

Das Wissenschaftsprojekt des islamischen Zentrums wird vom Bund mit 4,4 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren unterstützt und beginnt mit vier Professoren. Nach Angaben der amtierenden Vizepräsidentin der Friedrich-Alexander-Universität, der evangelischen Theologin Johanna Haberer, ist das besondere Profil des Erlanger Islamzentrums die akademische Nachwuchsarbeit.

###mehr-artikel###

Sprecher des neuen Departments ist Professor Harry Harun-Behr, der bisher schon Leiter des Zentrums für islamische Religionslehre war. Mit den neuen Professorenkollegen teile er die Auffassung, "dass der Islam dem Menschen dient", sagte Behr. Die neue Professur mit systematischem Schwerpunkt übernimmt Reza Hahjatpour, der seit 2002 am Lehrstuhl für Iranistik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist. Professorin Maha El-Kaisy-Friemuth wird praktische islamische Studien unterrichten. Eine weitere Professur für Textwissenschaften ist ausgeschrieben. Bereits zum Wintersemester können sich Studierende für den Bachelor-Studiengang "Islamisch-Religiöse Studien" einschreiben.