Stuttgart, Berlin (epd). Die Bereitschaft zur Organspende ist offensichtlich gewachsen. In Deutschland seien im vergangenen Jahr deutlich mehr Organspendeausweise ausgestellt worden, berichten die Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten (Samstagausgabe) laut Vorabmitteilung .
Wie eine Anfrage der beiden Zeitungen bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergeben habe, sei die Zahl der Bestellungen von 1,3 Millionen Ausweisen 2021 auf 4,9 Millionen im vergangenen Jahr gestiegen. Darüber hinaus seien zum Inkrafttreten des geänderten Transplantationsgesetzes zum 1. März 2022 erstmalig weitere 3,4 Millionen Organspendeausweise über Hausarztpraxen bestellt worden. Im Zuge der Gesetzänderung können sich Patienten alle zwei Jahre von ihren Hausärzten zur Organspende beraten lassen.
Den Anstieg führt die Bundeszentrale dem Zeitungsbericht zufolge auf eine höhere öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Organspende durch das geänderte Transplantationsgesetz zurück. Bei der Zahl der tatsächlichen Organspenden sei jedoch ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation hätten 2022 869 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet, was einen Rückgang von 6,9 Prozent ausmache, berichten Zeitungen.