Berlin (epd). Die Zahl von Bestattungen nach islamischem Ritus in Berlin wächst. Innerhalb von zehn Jahren fanden auf dafür ausgewiesenen Grabfeldern knapp 4.000 Beisetzungen statt, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort der Senatsumweltverwaltung auf eine schriftliche Anfrage aus der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervorgeht
Die Zahl dieser Bestattungen auf ausgewiesenen Grabfeldern stieg demnach von 176 im Jahr 2012 auf 805 im Jahr 2021. Vor Beginn der Corona-Pandemie war deren Zahl bis zum Jahr 2019 bereits auf 430 gestiegen. Bestattungen von Muslimen auf nicht speziell für islamische Bestattungen ausgewiesenen Grabfeldern werden statistisch nicht erfasst.
Der Berliner Senat plant, wegen des wachsenden Bedarfs mehr Friedhofsflächen für muslimische Bestattungen zur Verfügung stellen. Zu einer islamischen Bestattung gehört unter anderem, dass zwischen Tod und Begräbnis nicht mehr als ein Tag vergeht. Traditionell werden Muslime in Tücher gehüllt beigesetzt. Für die in den deutschen Bestattungsgesetzen vorgeschriebene Sargpflicht gibt es Ausnahmen auf Friedhöfen, die spezielle Grabfelder für die muslimische Bestattung im Leichentuch angelegt haben.