Brüssel, Straßburg (epd). Kurz vor dem ersten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Reaktion der Europäischen Union (EU) gelobt. Zu Beginn des Krieges habe der russische Präsident Wladimir Putin geglaubt, Europa wegen der Abhängigkeit von russischem Gas erpressen zu können. „Aber da hat er sich vertan. Ein Jahr nach Beginn des Krieges hat er den Energiekrieg verloren, den er selbst ausgelöst hat“, sagte von der Leyen am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg.
Die EU habe sich angepasst, sich verlässlichen Partnern zugewandt und könne nun die ersten Erfolge sehen. Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas nach Europa seien um zwei Drittel gesunken. Die Gaspreise in Europa seien derzeit niedriger als vor Beginn des Krieges. Europa setze sich für grüne Energie und für Energieautonomie ein. „Putins Versuch, uns zu erpressen, ist misslungen“, sagte von der Leyen.
Die Kommissionspräsidentin rief die EU dazu auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen. Sie habe oft mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj darüber gesprochen, was den Menschen in der Ukraine Hoffnung gebe. „Es ist der Glaube daran, dass die Zukunft ihres Landes, die Zukunft ihrer Kinder, in der Europäischen Union liegt“, sagte von der Leyen. Sie appellierte an das EU-Parlament, so lange an der Seite der Ukrainer zu stehen, wie es nötig sei, damit eines Tages auch Vertreter des ukrainischen Volkes im EU-Parlament sitzen könnten.