Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Pläne zur Reform der medizinischen Notfallversorgung vorgestellt. „Patienten in Not schnell und effektiv zu helfen, ist Ziel einer guten Akutversorgung“, sagte Lauterbach am Dienstag in Berlin. „Dafür müssen wir vorhandene Strukturen aufbrechen und neu ordnen.“
Unter anderem plant Lauterbach die Integration der telefonischen Erreichbarkeit von Rettungsdienst und Ärztlichem Bereitschaftsdienst (ÄBD). Der Rettungsdienst ist für medizinische Notfälle zuständig und unter der Rufnummer 112 erreichbar, der von den Kassenärzten betriebene ÄBD ist die Vertretung des Hausarztes nachts, an Wochenenden und an Feiertagen, erreichbar unter der Nummer 116 117. Künftig sollen Integrierte Leitstellen (ILS) für beide zuständig sein und Hilfesuchende an die am besten geeignete Versorgungsstruktur zuweisen.
An Krankenhäusern sollen Lauterbach zufolge Integrierte Notfallzentren (INZ) Patientenströme steuern. Diese INZ sollen aus der Notaufnahme des Krankenhauses, einer kassenäztlichen Praxis sowie einer zentralen Entscheidungsstelle bestehen. Hilfesuchende, die in die Kliniken kommen, sollen künftig an dieser Entscheidungsstelle je nach Schwere ihrer Erkrankung oder Verletzung entweder in die Notaufnahme oder in die Praxis weitergeleitet werden.