Berlin (epd). Die geplante Krankenhausreform könnte einer Analyse der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zu deutlich mehr Kliniken der höchsten Versorgungsstufe führen. Fusionen und Zusammenlegung von Fachbereichen könnten zu diesem Ergebnis führen, dies würde aber mit dem Verlust vieler Krankenhausstandorte erkauft, sagte Boris Augurzky, Geschäftsführer der Forschungseinrichtung Institute for Health Care Business, am Dienstag in Berlin. Das Institut hat im Auftrag der DKG eine datengestützte Analyse der Reformauswirkungen erstellt.
„Es wird weniger Krankenhausstandorte geben, aber mehr schlagkräftigere Einheiten“, sagte DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. Die zentrale Herausforderung der Reform sei, möglichst wenig Personal zu verlieren, weil es seinen Arbeitsort verlagern müsse. „Die Bereitschaft, über weite Strecken hinweg zu pendeln, ist in der Pflege geringer als im ärztlichen Dienst“, warnte Gaß.
Die DKG brachte eigene Vorschläge in den Reformprozess ein. So müsse die Vorhaltung von medizinischer Infrastruktur in der Notfallversorgung besser finanziert werden, denn diese Vorhaltung sei mit hohen Kosten verbunden, sagte Gaß. Außerdem könne es mehr ambulante Versorgung in Krankenhäusern geben. Dazu könnten Kliniken und Kassenärztliche Vereinigungen kooperieren. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte könnten demnach in Kliniken behandeln.