Köln (epd). SPD-Chef Lars Klingbeil hat das Zögern der Bundesregierung bei Waffenlieferungen an die Ukraine verteidigt. „Ich trage Waffenlieferungen zu 100 Prozent mit, aber man muss sich bewusst machen, dass das keine Reality-Show oder ein Computerspiel ist“, sagte Klingbeil im „Wochentester“-Podcast von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND). Es gehe vielmehr um „historische Entscheidungen, die uns in 5 oder 10 oder 20 Jahren noch beschäftigen werden“. Keine Entscheidung sei ohne Konsequenz.
Klingbeil kritisierte, dass sich die Waffenlieferungsdebatten manchmal überschlagen hätten: „Fünf Minuten, nachdem wir entschieden haben, dass wir Schützenpanzer Marder liefern, wird nach dem Leo gerufen. Und fünf Minuten, nachdem wir beschlossen haben, den Leo zu liefern, wird nach Kampfjets gerufen.“ Aus dieser Logik müsse man rauskommen. Zwar könne er die Sicht der Ukraine nachvollziehen, sagte der SPD-Vorsitzende. Es müsse aber auch über Diplomatie geredet werden.