Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben nach einer Unterbrechung wegen Erdbebenschäden ihre Hilfslieferungen zwischen der Türkei und Syrien über den einzig offenen Grenzübergang Bab al-Hawa wieder aufgenommen. Die Hilfsgüter in den Lastkraftwagen seien für Menschen in Nordwestsyrien bestimmt, erklärte Sanjana Quazi vom UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Donnerstag auf Twitter.
Sie teilte nicht mit, ob die Hilfsgüter speziell für Erdbebenopfer gebraucht würden oder ob die Lieferung bereits vor der Katastrophe geplant war. Nach den Erdbeben in der Region am Montag waren Zufahrtswege in der Türkei zum Grenzübergang Bab al-Hawa und Straßen von dort nach Syrien wegen Schäden nicht nutzbar.
Die Menschen in den nicht vom syrischen Assad-Regime kontrollierten Gebieten im Nordwesten des Landes werden von den UN und internationalen Hilfsorganisationen hauptsächlich über den an der Grenze zur Türkei gelegenen Übergang Bab al-Hawa versorgt. Grundlage ist eine Resolution des UN-Sicherheitsrates.
Russland, enger Verbündeter von Präsident Baschar al-Assad im 2011 begonnenen Bürgerkrieg, hatte immer wieder gegen eine Ausweitung des Mandats Stellung bezogen. In der Region waren bereits vor den Erdbeben 4,1 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte am Donnerstag die Öffnung weiterer Grenzübergänge nach Syrien. Das werde aktuell „mit allen möglichen diplomatischen Kontakten“ versucht, sagte Baerbock dem Radiosender WDR 5.