Frankfurt am Main, Ouagadougou (epd). In Burkina Faso sind zwei Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“ getötet worden. Bewaffnete Männer hätten ein eindeutig identifizierbares Fahrzeug im Nordwesten des Landes angegriffen und auf die vier Insassen geschossen, erklärte die medizinische Hilfsorganisation am Donnerstag. „Es handelt sich um einen absichtlichen und vorsätzlichen Angriff auf ein eindeutig identifizierbares humanitäres Team während seiner medizinischen Arbeit“, kritisierte die Präsidentin der Organisation in Frankreich, Isabelle Defourny.
Als Reaktion kündigte die Organisation an, ihre Aktivitäten in der Region Boucle du Mouhoun vorerst auszusetzen. Die beiden Opfer waren der Fahrer und der Leiter der Logistik und waren 39 beziehungsweise 34 Jahre alt. Den anderen beiden Team-Mitglieder im Auto sei die Flucht gelungen. „Wir werden uns auch mit allen Konfliktparteien in Verbindung setzen, um zu verstehen, was passiert ist“, kündigte Defourny an.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Vor allem im Norden des Landes verüben islamistische Terrorgruppen immer wieder Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte. Im vergangenen Jahr gab es in dem Sahel-Staat mit etwa 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zwei Militärputsche. Nach UN-Angaben sind fast fünf Millionen Menschen in dem Land auf Hilfe angewiesen.