Nairobi, Hargeisia (epd). Wegen Streits um den Status der autonomen Region Somaliland im Nordwesten Somalias ist es laut Medienberichten am Mittwoch erneut zu einem Gewaltausbruch gekommen. Wie das somalische Medienunternehmen Garowe Online berichtete, warfen Bewohner der Stadt Lasanod Sicherheitskräften der Region vor, Krankenhäuser, Schulen und Moscheen anzugreifen.
Seit Montag kämpfen Sicherheitskräfte aus Somaliland in dem Gebiet laut Medienberichten gegen Dhulbahante-Milizen und Verbündete aus der benachbarten somalischen Region Puntland. Somaliland hatte sich 1991 von Somalia losgesagt, wird aber international nicht als eigenständiger Staat anerkannt. Die Dhulbahante-Milizen sind gegen eine Unabhängigkeit Somalilands.
Am Dienstagabend hatten die UN die Gewalt in der Region verurteilt und zu einer sofortigen Deeskalation aufgerufen. Die UN berichteten von mindestens 20 Toten und mehr als hundert Verletzten. Etwa 80.000 Menschen seien vertrieben worden, schrieb der UN-Koordinator für Somalia, Adam Abdelmoula, auf Twitter.
Der Präsident von Somaliland, Muse Bihi, und der Präsident von Somalia, Hassan Sheikh Mohamoud, hatten Verhandlungen über den Status der Region zuletzt immer wieder aufgeschoben. Die traditionellen Clans und das mit ihnen verbundene Machtsystem stehen sowohl in Somaliland als auch in Somalia oft den staatlichen Strukturen gegenüber.