Brüssel (epd). Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien hat nun auch Syrien einen Antrag auf Hilfe durch den EU-Katastrophenschutzmechanismus gestellt. „Heute Morgen haben wir eine Anfrage der syrischen Regierung erhalten“, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic am Mittwoch in Brüssel. „Wir ermutigen die Mitgliedsstaaten, darauf einzugehen.“
Nach den schweren Erdbeben hatte die türkische Regierung bereits am Montag den Katastrophenschutzmechanismus der EU aktiviert. Dieser organisiert die Zusammenarbeit der EU-Staaten und acht weiterer Länder, unter anderem der Türkei, im Bereich des Katastrophenschutzes und der humanitären Hilfe.
Die EU sei auch bereit, die Betroffenen in Syrien durch ihre humanitären Hilfsprogramme zu unterstützen, hatte EU-Kommissar Lenarcic am Montag erklärt. Es sei aber Aufgabe der jeweiligen Regierung, die Hilfe anzufragen.
Der EU-Kommissar wies am Mittwoch zugleich Vorwürfe zurück, dass EU-Sanktionen gegen Syrien die humanitäre Hilfe beeinträchtigten. Die Sanktionen seien 2011 gegen das Regime erlassen worden, das seine eigene Bevölkerung brutal unterdrückt habe, auch mit chemischen Waffen. Die Sanktionen träfen das Regime und seine Unterstützer sowie einige Wirtschaftssektoren. „Unter den Sanktionen ist keine einzige, die humanitäre Hilfe behindern könnte“, unterstrich Lenarcic.