Berlin (epd). Viele Berufsorchester in Deutschland kämpfen nach der Corona-Pandemie mit geringeren Zuschauerzahlen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Musik- und Orchestervereinigung Unisono unter den 129 Theater-, Konzert- und Rundfunkorchestern, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
Grundsätzlich bestehe ein positiver Trend zur Rückkehr des Klassik-Publikums, erklärte Unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens: „Allerdings ist das Niveau vor Corona insgesamt noch nicht wieder erreicht, sagen knapp 60 Prozent der befragten Orchester.“ 46 Prozent der Orchester und Opernhäuser vermeldeten demnach noch eine starke Zurückhaltung, vor allem des älteren Publikums. An der Befragung zwischen Dezember 2022 und Januar dieses Jahres beteiligten sich den Angaben zufolge 95 Prozent der Ensembles (122 von 129 Orchestern).
Schwierig sei zudem die Entwicklung der Abonnements, hieß es weiter. Knapp zwei Drittel der Orchester (62 Prozent; 76 Orchester) hätten Abonnenten verloren. 30 Prozent (36 Orchester) konnten ihre Abo-Zahlen halten. Ein Orchester konnte die Zahl der Abonnenten steigern.
Als wesentliche Ursachen für den Einbruch der Abonnements sahen etwa 50 Prozent (60 Orchester) das komplette Aussetzen der Abos während der Pandemie. 47 Orchester verwiesen zudem auf die Angst älterer Abonnenten, wieder in Veranstaltungen zurückzukehren.