Frankfurt am Main, Goma (epd). In der ostkongolesischen Provinzhauptstadt Goma ist es am Montag erneut zu Protesten gegen die Präsenz der Truppen der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) gekommen. Wie der Sender Radio l'Essentiel berichtete, haben Demonstrantinnen und Demonstranten Straßen blockiert. Demnach richtete sich der Protest auch gegen die sich verschlechternde Sicherheitslage in der Region Nord-Kivu.
Um die Region zu befrieden, hatte die Ostafrikanische Gemeinschaft eine gemeinsame Truppe unter kenianischer Führung in Leben gerufen. Die Soldaten sollen die UN-Mission Monusco und die kongolesische Armee unterstützen. Bisher gelingt es jedoch nicht, die Rebellen zurückzudrängen. Immer wieder kommt es zu Protesten gegen die internationalen Truppen, weil ihr Einsatz als ineffektiv wahrgenommen wird.
Der Osten der Demokratischen Republik (DR) Kongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt geprägt. Mit dem Vormarsch der Rebellengruppe M23 im vergangenen Jahr hat sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Erst am Sonntag kam nach Angaben der Vereinten Nationen ein südafrikanischer Soldat der UN-Friedensmission bei einem Angriff auf einen Hubschrauber ums Leben. Noch ist nicht bekannt, wer für den Angriff verantwortlich ist.
Die M23 ist die derzeit größte und am besten organisierte der schätzungsweise mehr als 120 bewaffneten Gruppierungen, die im Ostkongo um die Macht und den Zugang zu Bodenschätzen kämpfen. Nach Beginn einer Offensive Anfang 2022 standen ihre Kämpfer zwischenzeitlich kurz vor Goma, der wichtigsten Stadt der Region. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf der Gruppe, die den UN zufolge von Ruanda unterstützt wird, am Montag schwere Verbrechen vor. Die Rebellen seien für Massenhinrichtungen und Zwangsrekrutierungen verantwortlich, hieß es in einem Bericht.