Bewaffnete Gruppen töten laut UN mehr als 200 Zivilisten im Ostkongo

Bewaffnete Gruppen töten laut UN mehr als 200 Zivilisten im Ostkongo

Genf (epd). Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ist tief besorgt über die Angriffe auf Zivilisten durch bewaffnete Gruppen im Osten der Demokratischen Republik (DR) Kongo. In den vergangenen sechs Wochen seien in der Provinz Ituri bei einer Reihe von Attacken nicht staatlicher Gruppen mehr als 200 Zivilisten getötet worden, sagte UNHCR-Sprecherin Eujin Byun am Dienstag in Genf.

Zudem seien 2.000 Häuser zerstört und 80 Schulen geschlossen oder schwer beschädigt worden. Mindestens 52.000 Menschen seien in die Flucht getrieben worden. Insgesamt seien in der Provinz nun mehr als 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Die UNHCR-Sprecherin wollte sich nicht über die Identität der Angreifer äußern.

Der jüngste tödliche Angriff in Ituri habe sich am 19. Januar im Lager Plaine Savo für Binnenflüchtlinge ereignet. Bewaffnete Männer hätten die Einrichtung mit Schusswaffen gestürmt und zwei Erwachsene sowie fünf Kinder getötet. Viele Unterkünfte seien geplündert und bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden.

Laut der Sprecherin leidet auch die Bevölkerung in der benachbarten Provinz Nord-Kivu unter Angriffen. Seit März 2022 seien 521.000 Menschen vor Attacken und Zwangsrekrutierungen durch bewaffnete Gruppen geflüchtet.

Der Osten der rohstoffreichen DR Kongo wird seit Jahren von Gewalt erschüttert. Etliche bewaffnete Gruppen wollen sich der Reichtümer bemächtigen und kämpfen gegeneinander sowie gegen die Sicherheitskräfte. Unter der anhaltenden Gewalt leidet vor allem die Zivilbevölkerung.