Dresden (epd). In den Corona-Jahren 2020 bis 2022 sind nach Daten des ifo Instituts in Deutschland rund 180.000 Menschen mehr gestorben als zu erwarten gewesen wäre. Den am Freitag veröffentlichten Berechnungen zur Übersterblichkeit zufolge waren es allein in der Altersgruppe der Menschen ab 80 rund 116.000.
„Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen“, erklärte Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden. In der Altersgruppe 60 bis 79 seien es 51.000 Tote mehr gewesen, heißt es in der Veröffentlichung. In der großen Altersgruppe 30 bis 59 Jahre habe es dagegen nur 12.000 zusätzliche Todesfälle gegeben, bei den Null- bis 29-Jährigen rund 900.
Umgerechnet auf jeweils 100.000 Einwohner habe die Übersterblichkeit in der Altersgruppe ab 80 Jahren bei 640 gelegen, in der darunter liegenden Altersgruppe 60 bis 79 bei 92. In den beiden jüngeren Gruppen habe die relative Übersterblichkeit 12 und 1 betragen.
Überraschend sei, dass sich die Übersterblichkeit im Jahre 2022 noch einmal beschleunigt habe, sagte Ragnitz. 2020 habe es rund 39.000 zusätzliche Todesfälle gegeben, ein Jahr später 68.000, und 2022 sogar fast 74.000. Die genauen Gründe dafür seien noch ungeklärt. Eine Rolle gespielt haben dürften dabei auch die Hitzewellen im Sommer und die Grippewellen zum Ende des Jahres.