Osnabrück, Berlin (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt warnt vor einer Ressourcenvergeudung durch Verschwendung von Lebensmitteln. „Allein in Deutschland landen jedes Jahr rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll“, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Donnerstag mit Blick auf den Start der Agrarmesse „Internationale Grüne Woche“ am Freitag in Berlin. Pro Kopf seien das annähernd 80 Kilogramm. „Dieser unnötige Raubbau an Ressourcen wie Boden, Energie, Wasser und Luft muss gestoppt werden.“
Global seien die Dimensionen dramatisch: Nach Schätzungen der Vereinten Nationen gingen weltweit pro Kopf und Jahr zwischen 180 und 190 Kilogramm Lebensmittel verloren. Rund 17 Prozent aller Lebensmittel landeten damit Jahr für Jahr ungenutzt im Abfall. Andere Schätzungen berechneten sogar einen Anteil von rund 30 Prozent. Die Menge der weltweit jährlich verschwendeten, aber eigentlich verwendbaren Lebensmittel bewege sich demnach zwischen etwa 930 Millionen und zwei Milliarden Tonnen Lebensmittel.
In Europa liegen den Zahlen der Vereinten Nationen zufolge die Lebensmittelverluste zwischen 95 und 115 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Besorgniserregend sei die Lage in den sogenannten Entwicklungsländern, weil dort bis zur Hälfte aller Lebensmittel bereits auf dem Weg vom Acker zum Teller verderben, hieß es. Gründe dafür seien mangelhafte Lagerung, unzureichende Transportwege oder fehlende Vermarktungsoptionen.
Die 1926 gegründete „Grüne Woche“ gilt als weltweit größte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau und erlebt in diesem Jahr ihre 87. Auflage. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause öffnet sie erstmals wieder ihre Tore für weit mehr als 1.000 Ausstellende und mehrere Hunderttausende Besuchende. Ein Schwerpunktthema im Jahr 2023 ist Nachhaltigkeit.