Düsseldorf (epd). Die Evangelische Kirche im Rheinland rechnet für die kommenden Jahre mit weiter steigenden Kirchensteuereinnahmen. Nach einem Plus von jeweils vier Prozent in den beiden vergangenen Jahren werde für dieses Jahr mit einem weiteren Anstieg um knapp drei Prozent auf ein Netto-Kirchensteueraufkommen von 764 Millionen Euro gerechnet, teilte Finanzchef Henning Boecker am Donnerstag in Düsseldorf mit. Für 2024 kalkuliere er mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent und in den beiden Folgejahren mit einer leichten Steigerung um jeweils ein Prozent.
Allerdings werde die Geldentwertung höher sein als der Kirchensteuerzuwachs, betonte Boecker in seinem Finanzbericht vor der Landessynode, dem obersten Leitungsgremium der rheinischen Kirche. Die Inflation sei insbesondere durch höhere Energiekosten „rasant nach oben geschossen“, sodass unter dem Strich jedes Jahr mit einem faktischen Minus von einem bis zwei Prozent gerechnet werden müsse. Die Inflation werde zwar wieder sinken, aber voraussichtlich „in einem relativ hohen Bereich“ bleiben. „Wir müssen also mit höheren Ausgaben auch in den kommenden Jahren rechnen.“
Erstmals verabschiedete die Landessynode am Donnerstag einen Doppelhaushalt. In diesem Jahr wird die rheinische Kirche demnach mit einem Etat von knapp 584 Millionen Euro wirtschaften, gut 40 Millionen Euro mehr als 2022. Für 2024 sind im Gesamthaushalt Ausgaben von gut 579 Millionen Euro vorgesehen. Jeweils gut 60 Prozent der Ausgaben macht der Personalaufwand vor allem für die Pfarrerinnen und Pfarrer aus. Die Kirchengemeinden entscheiden selbst über die Finanzen auf ihrer Ebene. Mit Blick auf die bis 2035 angestrebte Klimaneutralität der Landeskirche werden in diesem Jahr rund 15 Millionen Euro für energetische Sanierung ausgegeben.