Frankfurt a.M., Bunia (epd). Truppen der UN-Friedensmission Monusco sind im Ostkongo auf zwei Massengräber gestoßen. Die Leichen von insgesamt 49 Menschen wurden in zwei Dörfern in der Provinz Ituri gefunden, wie ein UN-Sprecher am Mittwoch (Ortszeit) in New York mitteilte. Demnach hatte es zuvor Berichte über Angriffe der Codeco-Miliz in der Region gegeben. Unter den Toten seien zwölf Frauen und sechs Kinder.
Die Fundorte lägen jeweils etwa 30 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Bunia. Die Blauhelmmission unterstütze das kongolesische Justizwesen bei der Untersuchung der Angriffe, sagte der UN-Sprecher. Es müsse herausgefunden werden, ob die Berichte über die jüngsten Angriffe mit dem Fund der Massengräber zusammenhängen.
Zuletzt gab es vermehrt Berichte über Attacken der Codeco-Miliz in Ituri. Vergangene Woche retteten Soldaten der UN-Friedensmission 200 Frauen aus der Gewalt der politisch-religiösen Gruppierung, die nach eigenen Angaben die Interessen der Lendu-Ethnie vertritt. Zuvor hatten Codeco-Kämpfer laut Medienberichten zehn Menschen in verschiedenen Dörfern getötet.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo gibt es seit Jahrzehnten einen blutigen Konflikt zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen und der Regierung um Macht und Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Zahlreiche Bemühungen, den Ostkongo zu befrieden, sind bislang gescheitert.
Der UN-Sprecher äußerte sich besorgt über die Verschlechterung der Sicherheitslage in Ituri. Seit Dezember seien mindestens 195 Zivilistinnen und Zivilisten getötet und 68 weitere verletzt worden. Für viele der Angriffe machte er Codeco sowie Zaire-Milizen verantwortlich. Den Angaben zufolge sind 1,5 Millionen Menschen in der an Uganda angrenzenden Provinz wegen der Gewalt auf der Flucht.