Ostkongo: Zusammenstöße bei Protesten gegen Regionaltruppe

Ostkongo: Zusammenstöße bei Protesten gegen Regionaltruppe

Frankfurt a.M., Goma (epd). Im Ostkongo ist es laut Medienberichten bei einer Demonstration gegen die Stationierung der Ostafrikanischen Regionaltruppe zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen. Wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi unter Berufung auf die Journalistenorganisation JED berichtete, setzte die Polizei in der Provinzhauptstadt Goma Tränengas gegen die Demonstrierenden ein. Demnach wurden zwei Journalisten zwischenzeitlich festgenommen.

Der britische Sender BBC sowie die burundische Nachrichtenseite SOS Medias berichteten, dass die Polizei mit scharfer Munition auf die Demonstrierenden geschossen und Tränengas eingesetzt habe. Die als friedlich angekündigte Demonstration war am Dienstag laut Radio Okapi von den Behörden mit Verweis auf den bestehenden Ausnahmezustand verboten worden.

Hintergrund der Proteste in der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu ist die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der schlechten Sicherheitslage im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In der Region kämpfen zahlreiche Gruppen um Macht und Zugang zu Bodenschätzen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Das Wiedererstarken der M23 hat die regionalen Spannungen verschärft.

Seit November 2022 ist die ostafrikanische Regionaltruppe vor Ort, um die Region zu befrieden. Sie besteht aus kenianischen, ugandischen, südsudanesischen sowie burundischen Soldaten. Aktivisten werfen ihr jedoch Untätigkeit vor und sind gegen die Stationierung von weiterem ausländischem Militär. Im vergangenen Sommer war es zu gewaltsamen Protesten gegen die ebenfalls im Ostkongo eingesetzte UN-Friedensmission Monusco gekommen, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen.