Frankfurt a.M., Caracas (epd). In Venezuela haben Staatsangestellte und Pensionäre in mehreren Städten gegen niedrige Löhne im Bildungssektor und die Wirtschaftskrise protestiert. Dabei verhinderte die Regierung von Nicolás Maduro am Montag (Ortszeit) eine Kundgebung vor dem Bildungsministerium in der Hauptstadt Caracas, wie die Online-Zeitung „El Nacional“ berichtete. An den Protesten beteiligt habe sich das Lehrpersonal an Universitäten und Schulen sowie Angestellte der Verwaltungen, Bauarbeiter und Bildungspersonal im Ruhestand. Auch Beschäftigte des Gesundheitswesens schlossen sich den Demonstrationen an.
In Caracas verlegten die Protestierenden ihre Kundgebung nach Straßenblockaden durch Sicherheitskräfte auf einen anderen Platz im Zentrum der Stadt. Demonstrationen fanden außerdem in weiteren Städten statt wie Maracay, etwas westlich von Caracas, dem westlichen San Cristobál sowie Tucupido im Osten des Landes.
In Venezuela mehren sich die Proteste von Beschäftigten im Bildungssektor. Allein in der vergangenen Woche gab es mindestens 150 Kundgebungen oder Demonstrationen. Sie fordern für dieses Jahr eine an den Dollarkurs gekoppelte Lohnerhöhung sowie gerechte Sozialleistungen. Die Löhne reichten nicht mehr zum Überleben, begründeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Demonstration.
Eine Analyse der Zeitung „El Diario“ ergab, dass das Lehrpersonal in Venezuela derzeit umgerechnet zwischen 20 und 25 US-Dollar (18-23 Euro) monatlich erhält. Im Vorjahr waren es noch bis zu 106 Dollar. Venezuela verzeichnet derzeit eine Hyperinflation von 305,7 Prozent.