Osnabrück (epd). Am Islamkolleg in Osnabrück geht der erste bundesweite Kurs für muslimische Seelsorger und Seelsorgerinnen in Deutschland zu Ende. 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließen damit die im Februar vergangenen Jahres begonnene berufsbegleitende Ausbildung ab, wie das Islamkolleg am Freitag mitteilte. „Dies bedeutet einen wichtigen Schritt zur Professionalisierung islamischer Seelsorge“, sagte der Wissenschaftliche Direktor Bülent Ucar.
Die Absolventinnen und Absolventen können unter anderem in der muslimischen Gefängnisseelsorge, der Krankenhausseelsorge oder der Seelsorge in der Bundeswehr tätig werden, hieß es. Sie wurden in sieben Präsenzwochenenden in Osnabrück und Mannheim, durch digitale Lehrveranstaltungen und Supervisions-Sitzungen ausgebildet. Zudem absolvierten sie Praktika in Krankenhäusern, Justizvollzugsanstalten und ähnlichen Einrichtungen.
Die Ausbildung richtet sich laut Islamkolleg insbesondere an Personen mit abgeschlossenen Ausbildungen, etwa ein Studium der Islamischen Theologie, eine religionspädagogische Ausbildung oder ein Sozialpädagogik-Studium. Auch Personen, die passende Kompetenzen, etwa aus Tätigkeiten in Beratungszentren, nachweisen können, kommen den Angaben zufolge in Betracht. Das 2021 offiziell eröffnete erste deutsche Islamkolleg in Osnabrück bildet bundesweit Imame und religiöses Betreuungspersonal aus.