Frankfurt a.M., Bogotá (epd). Bei Kämpfen zwischen Guerillagruppen sind in Kolumbien mindestens zehn Rebellen getötet worden. Das Gefecht zwischen der ELN und einer Abspaltung der ehemaligen Farc ereignete sich bereits Anfang der Woche in der Region Arauca an der Grenze zu Venezuela, wie kolumbianische Medien am Mittwochabend (Ortszeit) berichteten. Die beiden Gruppen kämpfen um die Kontrolle des Gebietes, das eine der Hochburgen der ELN ist.
Laut der nationalen Ombudsstelle wurden im Jahr 2022 mehr als 350 Menschen in Arauca getötet, die Mehrheit davon geht auf Kämpfe zwischen der ELN und den Farc-Dissidenten zurück. Die Regierung und die ELN führen derzeit Friedensgespräche, die nächste Sitzung soll ab dem 21. Januar in Venezuela stattfinden. Auch mit vier weiteren bewaffneten Gruppen, darunter zwei Farc-Abspaltungen, will die Regierung verhandeln. Mit der Farc schloss die Regierung 2016 ein Friedensabkommen ab, wonach die Kämpfer die Waffen abgaben und die Guerilla in einer Partei umwandelten. Einige Rebellen schlossen sich der Entwaffnung jedoch nicht an.
In Kolumbien herrscht ein blutiger Konflikt seit den 1960er Jahren zwischen Regierung, Rebellengruppen und paramilitärischen Milizen. Etwa 300.000 Menschen sind getötet und sieben Millionen vertrieben worden. Der Distrikt Arauca war in den vergangenen Jahren immer wieder Schauplatz von gewalttätigen Auseinandersetzungen bewaffneter Gruppen, Morden, Zwangsvertreibungen. Zivilgesellschaftliche Organisationen verlangen dringende humanitäre Hilfe und eine Waffenruhe in der Region.