Frankfurt a.M., London (epd). Die Zusammenarbeit von Regierungen ist nach Einschätzung von Human Rights Watch von großer Bedeutung für das Einhalten von Menschenrechten. „Die Mobilisierung der Welt im Falle der Ukraine hat gezeigt, was möglich ist, wenn Regierungen zusammenarbeiten“, erklärte die Interim-Exekutivdirektorin Tirana Hassan am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Menschenrechtsorganisation in London. Mit dem Bericht wirft Human Rights Watch ein Schlaglicht auf die Menschenrechtslage in fast 100 Ländern.
Die russische Invasion in der Ukraine habe die Welt aufgerüttelt und „das komplette Arsenal des Menschenrechtssystems“ angestoßen. Die Regierungen sollten sich allerdings fragen, wie die Situation wäre, wenn sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin schon 2014 im Fall der Ukraine oder 2015 wegen der Verbrechen in Syrien zur Rechenschaft gezogen hätten.
Solche globalen Reaktionen seien zudem auch in anderen Fällen nötig, etwa in Äthiopien, das in zwei Jahren Krieg nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit erhalten habe, betonte Hassan. Der gleiche Geist der Solidarität sollte aufgebracht werden, um Menschenrechte rund um den Globus zu schützen und voranzubringen.