Berlin (epd). Der Frauenanteil in den Führungsetagen der Wirtschaft und des öffentlichen Dienstes steigt. Das geht aus der inzwischen sechsten jährlichen Veröffentlichung der Zahlen durch die Bundesregierung am Mittwoch in Berlin hervor. 2021 waren 39 Prozent der Führungskräfte in obersten Bundesbehörden Frauen, sechs Prozent mehr als 2015, als das reformierte Bundesgleichstellungsgesetz in Kraft trat.
In Aufsichtsgremien des Bundes lag der Frauenanteil Ende 2020 bei rund 48 Prozent. In 51 Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes betrug der Anteil weiblicher Mitglieder in Überwachungsgremien rund 43 Prozent; Geschäftsführungsposition waren zu knapp 27 Prozent mit Frauen besetzt. Im öffentlichen Dienst strebt die Bundesregierung eine paritätische Besetzung der Führungspositionen bis 2025 an.
Die Zahlen für die Wirtschaft stammen aus dem Geschäftsjahr 2019, insgesamt geht es um 2.300 Unternehmen. Danach betrug der Frauenanteil in den Aufsichtsräten von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Gesellschaften 35 Prozent, - gegenüber 25 Prozent im Jahr 2015 - und lag damit über der gesetzlich vorgeschriebenen Quote von 30 Prozent. Bezogen auf alle Aufsichtsräte der Unternehmen liegt der Frauenanteil bei knapp 24 Prozent, in Vorständen sind sie mit 8,4 Prozent weiterhin stark unterrepräsentiert.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärten, die Vorschriften aus dem Führungspositionengesetz hätten den Frauenanteil zwar erhöht, doch müsse das Tempo steigen, um die Ziele des Bundes und die Vorgaben für die Privatwirtschaft zu erreichen.