Frankfurt am Main, Agula (epd). Die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hat mit der Übergabe ihrer schweren Waffen begonnen. Das verkündete der Sprecher der Rebellenbewegung, Getachew Reda, am Dienstagabend auf Twitter. Die Abrüstung ist wesentlicher Bestandteil eines im November in Südafrika unterzeichneten Abkommens zur Beendigung des Krieges im Norden von Äthiopien. Der Friedensvertrag sieht auch die Wiederherstellung der Versorgung in der vom Krieg zerrissenen Region vor.
Die Übergabe der Waffen fand in der Stadt Agula statt, etwa 30 Kilometer nordöstlich der Regionalhauptstadt Mekelle. Sie wurde von einem Beobachterteam überwacht, das sich aus Mitgliedern beider Seiten und einer regionalen Organisation, der „Intergovernmental Authority on Development“ (IGAD), zusammensetzte.„ Wir hoffen und erwarten, dass dies die vollständige Umsetzung des Abkommens erheblich beschleunigen wird“, schrieb Reda auf Twitter.
Der Krieg in der nordäthiopischen Region begann im November 2020. Hintergrund war ein Streit um die Macht zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der lange in Tigray regierenden TPLF. Der mit grausamen Mitteln ausgefochtene Krieg weitete sich mit der Zeit auf weitere Regionen aus und verursachte eine humanitäre Katastrophe.
Die genaue Zahl der Opfer des Konflikts ist nicht bekannt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben den Tigray-Krieg als einen der tödlichsten Konflikte der Welt bezeichnet. Allen Kriegsparteien werden schwere Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen.