Genf (epd). Internationale Geber haben Pakistan finanzielle Hilfe für den Wiederaufbau nach den verheerenden Überschwemmungen des vergangenen Jahres zugesagt. Die Geber hätten mehr als neun Milliarden US-Dollar (mehr als 8,3 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt, teilte die pakistanische Regierung zum Abschluss einer Unterstützungskonferenz am Montag in Genf mit.
Auch das Bundesentwicklungsministerium sagte dem asiatischen Land Hilfen zu. Demnach soll die deutsch-pakistanische Klimapartnerschaft um 84 Millionen Euro aufgestockt werden, wie Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth bekanntgab.
„Die Folgen des Klimawandels haben sich im vergangenen Jahr in Pakistan auf verheerende Art gezeigt: Auf Gluthitze und Dürre im Frühjahr folgten schwerste Überflutungen, die Teile des Landes komplett zerstört und Millionen Menschen die Lebensgrundlage genommen haben“, erklärte Flasbarth. „Das ist eine Krise, die Pakistan nicht alleine bewältigen kann.“
Der Chef des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), Achim Steiner, lobte das Resultat der Konferenz als außergewöhnlich. Pakistan und seine Partner wie die Europäische Union oder die Asiatische Entwicklungsbank hätten getan, was möglich sei.
Der Premierminister von Pakistan, Muhammad Shehbaz Sharif, hatte zu mehr Hilfe für sein Land aufgerufen. Pakistan brauche eine neue Koalition der Willigen für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe. Den 33 Millionen Betroffenen müsse ihre Zukunft zurückgegeben werden.
UN-Generalsekretär António Guterres wies darauf hin, dass Pakistan massive Investitionen für den Wiederaufbau brauche. Das Land habe kaum etwa zum Klimawandel beigetragen, leide aber unter den extremen Folgen. Laut den UN kostet der Wiederaufbau in Pakistan mehr als 16,3 Milliarden US-Dollar (mehr als 15 Milliarden Euro).
Die Überschwemmungen, die im Juni 2022 einsetzten, waren laut den UN die schlimmste Katastrophe in Pakistan seit Jahrzehnten. Ein Drittel des Landes wurde demnach überflutet, rund 15.000 Menschen starben oder wurden verletzt. Rund acht Millionen Menschen mussten ihre Heimatregion verlassen. Über zwei Millionen Häuser, 13.000 Kilometer Straßen, 439 Brücken und mehr als vier Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche seien zerstört oder beschädigt worden. Die eintägige Unterstützungskonferenz hatten die UN und Pakistan gemeinsam organisiert.