Frankfurt am Main, Lilongwe (epd). Die Regierung von Malawi hat um Unterstützung im Kampf gegen die grassierende Cholera-Epidemie gebeten. Die Öffentlichkeit, Unternehmen und Organisationen könnten entweder Geld oder Material für die medizinische Versorgung bereitstellen, erklärte die Regierung am Montag in der Haupstadt Lilongwe. Seit März 2022 kämpft Malawi mit einem Cholera-Ausbruch. Mittlerweile hat sich die Krankheit auf fast alle 28 Bezirke des Landes ausgebreitet, mehrere Hundert Menschen sind gestorben. Den UN zufolge ist es der schlimmste Cholera-Ausbruch der vergangenen zehn Jahre.
Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda und der Ko-Vorsitzende der Einsatzgruppe gegen Corona und Cholera, Wilfred Nkhoma, listeten an benötigten Gütern unter anderem Infusionen, spezielle Betten für die Erkrankten, Zelte, medizinische Handschuhe, Schürzen, Seife sowie Chlor auf. Zudem müsse die Versorgung der Schulen mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen verbessert werden, hieß es in der Erklärung.
Hintergrund der extremen Zunahme an Fällen ist die anhaltende Regenzeit. Zudem verschlimmerten starke Überschwemmungen Anfang 2022 die humanitäre Lage. Cholera ist eine bakterielle Infektion, die meist durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen wird. Sie kann zu schweren Durchfällen und lebensgefährlichem Flüssigkeitsverlust führen. Vor allem der Süden Malawis ist aufgrund seiner geografischen Beschaffenheit immer wieder von Überschwemmungen betroffen, wodurch es häufig zu Cholera-Ausbrüchen kommt. Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.