Neumünster (epd). Der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte fordert eine bessere Bezahlung von Mandel- und Mittelohroperationen bei Kindern. Durch eine Absenkung der Vergütung für diese Operationen zu Beginn des Jahres müssten Ärztinnen und Ärzte bei jedem Eingriff draufzahlen, sagte der Präsident des Berufsverbands, Jan Löhler, am Montag im schleswig-holsteinischen Neumünster.
Zugleich sei die Nachfrage für Standardeingriffe wie eine Entfernung der Polypen oder der Mandeln oder für das Einlegen eines Röhrchens ins Mittelohr hoch, sagte Löhler. Die Wartezeit für diese Operationen betrage derzeit vier bis fünf Monate. Wenn das ambulante Operieren nicht schnell deutlich aufgewertet werde, würden Kinder nicht mehr die benötigte Versorgung erhalten. Dann drohten ihnen langfristige Entwicklungsstörungen.
„Wir brauchen umgehend Hilfe in einer akuten Notlage“, appellierte der Verbandspräsident. Er kündigte an, es sei in Kürze mit bundesweitem Protest zu rechnen „bis zur temporären oder gänzlichen Einstellung der operativen Tätigkeit“.