Berlin, Brasília (epd). Radikale Anhänger des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro haben am Sonntag das brasilianische Kongressgebäude in Brasília gestürmt und mehrere Stunden unter ihrer Kontrolle gehalten. Erst am Abend (Ortszeit) räumten Spezialeinheiten der Polizei das Gebäude. Militärpolizei und Präsidentengarde räumten ebenfalls den Präsidentenpalast und das Oberste Gericht, in die die militanten Anhänger ebenso eingedrungen waren und Zerstörungen angerichtet hatten. Mehr als 200 Randalierer wurden festgenommen.
Bilder des TV-Senders O Globo zeigten, wie sich die radikalen Anhänger frei in den Gebäuden und auf dem Gelände des Kongresses bewegten. Sie zerstörten Mobiliar und Fenster, drangen in Büros ein und randalierten. Die Polizei schritt zunächst nicht ein. Brasilianische Medien sprachen von einem Putschversuch gegen den neugewählten linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, der seit dem 1. Januar im Amt ist.