Bielefeld (epd). Der Vorstandsvorsitzende der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Pastor Ulrich Pohl, hält angesichts der steigenden Inflation einen Sparkurs für das Sozialunternehmen für unumgänglich. Dabei müsse aber niemand Angst um seinen Arbeitsplatz haben, sagte Pohl im Interview mit der Betheler Monatszeitung „Der Ring“ (Januar). „Wir werden niemanden entlassen.“ Bethel ist eines der größten diakonische Werke in Europa.
Pohl kündigte Stelleneinsparungen durch Ruhestände und Versetzungen an, die in Absprache mit den Mitarbeitervertretungen erfolgen sollen. „Denn wir müssen uns verschlanken, weil wir in manchen Verwaltungsbereichen zu breit aufgestellt sind“, erklärte er.
Beim Krankenpflegepersonal, den Ärztinnen und Ärzten sowie bei den Beschäftigten in der Alten- und Eingliederungshilfe werde Bethel „sicher nicht sparen“, betonte Pohl. „Für die Unterstützung derer, die unsere Hilfe brauchen, würden wir gerne noch mehr Menschen einstellen.“
Mit Sorge nehme er die wachsende Zahl an psychischen Erkrankungen in Deutschland wahr, die inzwischen auch Platz eins bei den gemeldeten Krankentagen von Bethel-Beschäftigten einnähmen. „Man muss das sehr ernst nehmen und gemeinsam mit den Mitarbeitenden nach Möglichkeiten zur Verbesserung suchen“, sagte der Bethel-Chef.
Eine Maßnahme könnte das mobile Arbeiten sein, das Vor- wie Nachteile habe. So fielen Wege zur Arbeit weg, man könne sich die Zeit freier einteilen. Andererseits fehle der Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, sagte Pohl und unterstrich: „Ob das für Mitarbeitende infrage kommt, muss man individuell betrachten.“
Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind in acht Bundesländern mit insgesamt rund 300 Standorten vertreten. Die Zahl der Bethel-Beschäftigten in Voll- und Teilzeit stieg zuletzt um 3,9 Prozent auf 21.238 Menschen an.