Genf (epd). Der Südafrikaner Jerry Pillay hat am Neujahrstag sein Amt als Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) angetreten. Er löst den geschäftsführenden ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca von der rumänisch-orthodoxen Kirche ab. Pillay war von 2010 bis 2017 bereits Präsident der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen.
Der 1965 geborene Pillay ist Mitglied der Uniting Presbyterian Church in Southern Africa (Presbyterianische Unionskirche im südlichen Afrika). Der Theologe war im Juni vom Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Genf zum achten Generalsekretär in der Geschichte des Weltkirchenrates seit dessen Gründung im Jahr 1948 gewählt worden.
Pillay war bisher Dekan der Fakultät für Theologie und Religion an der Universität Pretoria. Der ÖRK-Generalsekretär ist der oberste Exekutivbeamte und leitet die Arbeit des Weltkirchenrates. Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern, die weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten. Die römisch-katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied.
Pillay war einer von zwei Kandidierenden für den höchsten Verwaltungsposten im ÖRK. Der rumänisch-orthodoxe Priester Sauca hatte die Stelle im April 2020 geschäftsführend übernommen, als der damalige Generalsekretär Pastor Olav Fykse Tveit zum Leitenden Bischof der Kirche von Norwegen ernannt worden war. Tveit war Nachfolger des Kenianers Samuel Kobia. Zuvor hatte der deutsche Theologieprofessor Konrad Raiser das Amt von 1993 bis 2003 inne.