Ex-Vatikansprecher würdigt Benedikt für Umgang mit Krisen

Ex-Vatikansprecher würdigt Benedikt für Umgang mit Krisen

Frankfurt a.M., Rom (epd). Der ehemalige Vatikansprecher Federico Lombardi hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. für seinen Umgang mit Krisen und Missständen gewürdigt. Sein Pontifikat sei „mehr von der Lehre als vom Regierungshandeln“ geprägt gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende der vatikanischen Stiftung „Joseph Ratzinger - Benedikt XVI.“ am Samstag dem Internetportal „Vaticannews“. Nach Benedikts Amtsrücktritt hätten der emeritierte Papst und die Kirche sein zunehmendes Alter mit „großer Gelassenheit“ erleben können. Benedikt war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben.

„Er hatte keine Angst vor der Auseinandersetzung mit anderen Ideen und Positionen“, erklärte Lombardi. Zum Umgang der katholischen Kirche mit Kindesmissbrauch betonte er, Benedikt habe das gravierende Ausmaß des Problems erkannt. Der emeritierte Papst sei zutiefst betroffen gewesen über Vorwürfe, die im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen gegen ihn selbst erhoben worden seien. Er habe sich mit Missbrauchsopfern getroffen und sich bemüht, angesichts dieser Verbrechen für Gerechtigkeit zu sorgen. Darüber hinaus habe er sich um präventive Maßnahmen bemüht.

Kritik aus den eigenen Reihen und von außen nahm Benedikt laut Lombardi gelassen auf. Mit einem Lächeln habe er stets daran erinnert, dass andere Päpste wesentlich schwerere Krisen hätten angehen müssen.