Bamberg (epd). Der frühere Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Details zu seinem letzten Besuch beim schwerkranken Papst Benedikt XVI. veröffentlicht. Auf Twitter und Facebook schrieb Schick am Donnerstagabend, dass er das frühere Oberhaupt der katholischen Kirche kurz nach seiner eigenen Entpflichtung Mitte November besucht habe, um sich zu verabschieden. „Ich habe ihm gesagt, dass es wohl unsere letzte Begegnung auf dieser Erde ist“, schrieb Schick. „Er konnte seinen Leib nicht mehr bewegen und nicht sprechen“, erklärte er weiter. Benedikts Geist sei aber „hellwach“ gewesen.
Schick schrieb, er kenne den früheren Papst seit 1971, habe viele Begegnungen mit ihm gehabt und wisse sich mit ihm verbunden. „Zu meinen Erinnerungen an gemeinsame Treffen und Gespräche nickte er und bewegte die Lippen. Wir verstanden uns gut“, berichtete er weiter über das rund sechs Wochen zurückliegende Treffen vom 16. November. Dazu veröffentlichte er ein Foto, das die beiden Würdenträger nebeneinander in Sesseln sitzend zeigt. Schick legt darauf seine Hand auf Benedikts Arm.
Er habe ihm versprochen, ihm eine gute Sterbestunde zu erbitten und Benedikt gebeten, „mich in den Himmel zu ziehen, wenn es bei mir soweit ist“, schreibt der frühere katholische Bischof weiter: „Ich konnte von seinen Lippen ablesen: 'So machen wir es!'“ Es sei eine berührende und beruhigende letzte Begegnung gewesen, „wie es unter Christen üblich sein sollte“.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. befindet sich laut Vatikan weiter in einer ernsten Verfassung. Am Mittwoch hatte Papst Franziskus zu Gebeten für den 95-Jährigen aufgerufen, der aus Bayern stammt. Benedikt XVI. stand von 2005 bis 2013 an der Spitze der katholischen Weltkirche. Nach acht Jahren als Pontifex verzichtete er 2013 überraschend auf das Papstamt.