Nach Auskunft eines Polizeisprechers verlief die für zwei Stunden angemeldete Dortmunder Demonstration "absolut störungsfrei und ohne Komplikationen". Gegendemonstrationen waren weder angekündigt, noch spontan erfolgt, hieß es.
Die Veranstalter selbst hatten den Angaben nach mit einer geringeren Teilnehmerzahl zwischen 200 und 1.000 gerechnet. Sämtliche Teilnehmer an der Kundgebung verhielten sich nach Worten von Polizeisprecher Manfred Radecke "sehr kooperativ" und hielten sich an den mit der Polizei vereinbarten Demonstrationsweg durch das Dortmunder Stadtzentrum.
Auch in Karlsruhe wurden am Samstagnachmittag mehrere hundert Teilnehmer zu einer Demonstration gegen das umstrittene Islam-Video erwartet. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sollte der Protestzug durch die Innenstadt ziehen und mit einer Abschlusskundgebung am Schloss enden.
"Wir lassen uns nicht zu Gewalt provozieren"
In Dortmund protestierten die Teilnehmer "gegen die Beleidigung des Propheten" und forderten auf Plakaten und Flugblättern unter anderem "Nein zu Gewalt", "Ja zu Toleranz und Dialog zwischen den Religionen", "Wir lieben unseren Propheten Mohamed" oder "Keine Religionsbeleidigung im Internet oder in Zeitungen".
Sprecher der Demonstrationsteilnehmer befürworteten Diskussionen über den Videofilm, der in den USA produziert wurde, nannten es jedoch "unerträglich", mit Verweis auf das Video oder Mohammed-Karikaturen Menschen zu töten. "Wir lassen uns nicht zur Gewalt provozieren", betonte einer der Teilnehmer am Rande der Dortmunder Demonstration, die mit einer Abschlusskundgebung in der Nähe der Reinoldi-Kirche zu Ende gehen sollte.
Am Freitag waren Proteste gegen das Anti-Islam-Video in deutschen Städten friedlich verlaufen. Rund 850 Menschen versammelten sich am Nachmittag in Freiburg. Im westfälischen Münster zählte die Polizei am Abend etwa 200 Demonstranten. In Cuxhaven kamen rund 100 Menschen zu einer Kundgebung zusammen, während ein Demonstrationsaufruf in Hannover ins Leere lief.