Hannover, Berlin (epd). Angesichts der Aussagen des Virologen Christian Drosten über ein nahes Ende der Pandemie fordert die Union eine Sonderkonferenz von Bund und Ländern Anfang Januar. Dort könnten die meisten Corona-Schutzmaßnahmen bundesweit aufgehoben werden, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch): „Es wird Zeit, die Pandemie endlich für beendet zu erklären. Die Ampel darf sich nicht länger um diese vor allem politische Entscheidung drücken.“
Masken- und Isolationspflichten müssen zum neuen Jahr mit wenigen Ausnahmen durch Empfehlungen ersetzt werden, verlangte Sorge. Europa gehe zur Normalität über, nur die Ampel-Regierung habe nicht den Mut dazu. „Eine Konferenz des Bundeskanzlers mit den Regierungschefs der Länder Anfang Januar wäre das angemessene Format, um einen solchen Schritt gemeinsam mit den Bundesländern zu koordinieren“, fügte der CDU-Politiker hinzu. „Es braucht in dieser Frage politische Führung und eine föderal abgestimmte Entscheidung.“
Einzig im Gesundheitswesen und in der Pflege, also bei besonders verletzlichen Gruppen, seien Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 weiterhin angebracht, sagte der Gesundheitspolitiker. Die hohe Immunität und die meist milden Verläufe zeigten, dass hierzulande von Corona keine erhebliche Gefahr mehr ausgehe.
Der Virologe Drosten hatte dem Berliner „Tagesspiegel“ gesagt: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.“ Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne. Daraufhin forderten bereits FDP-Politiker die Aufhebung der verbliebenen Corona-Regeln.