Berlin (epd). Die Berliner Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hat Verkehrsblockaden von Aktivisten der Initiative „Letzte Generation“ kritisiert. „Es schadet der Sache, denn wir diskutieren nur noch über die Aktionen und überhaupt nicht mehr über den Klimaschutz“, sagte Jarasch der „Berliner Zeitung“ (Dienstag). Die Aktivisten treibe die Sorge um ihre Zukunft um, weil der Kampf gegen den Klimawandel nicht entschlossen genug geführt werde: „Das kann ich verstehen. Aber mit Autobahnblockaden und Kartoffelbrei auf Kunstwerken gewinnt man niemanden für konsequenten Klimaschutz.“
Auch in Zukunft seien Autos in Berlin für Liefer- und Entsorgungsverkehr, Notärzte, Polizei, Feuerwehr und Handwerker nötig. Und es werde auch in Zukunft Menschen geben, die auf ein Auto angewiesen sind, sagte Jarasch weiter. Aber sie wolle „ein Berlin ganz ohne Verbrennerautos und insgesamt mit viel weniger Autos“.
Seit Anfang dieses Jahres blockieren Mitglieder der Initiative „Letzte Generation“ Straßen und Autobahnzufahrten, indem sie sich auf dem Asphalt festkleben, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Aktivisten bewarfen zudem in mehreren Museen Kunstwerke mit Flüssigkeiten. Auch waren Aktivisten der „Letzten Generation“ in einen abgesperrten Bereich des Flughafens BER vorgedrungen und hatten sich auf dem Rollfeld aufgehalten. Daraufhin musste der Flugbetrieb eingestellt werden. Sie fordern von der Bundesregierung entschiedenere Maßnahmen gegen den Klimawandel.