Kinderhilfswerk fordert deutlich höhere Regelsätze beim Bürgergeld

Kinderhilfswerk fordert deutlich höhere Regelsätze beim Bürgergeld

Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert deutliche Änderungen bei den ab 1. Januar geltenden Bürgergeld-Regelsätzen für Kinder und Jugendliche. „Wir brauchen eine signifikante Erhöhung der Transferleistungen, ohne die es bei der Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland einen drastischen Rückschlag geben wird“, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerks, am Dienstag in Berlin.

Trotz der ab Januar vorgesehenen Verbesserungen bei den Regelsätzen werde das Geld in vielen Familien nicht reichen. Hofmann forderte mehr finanzielle Mittel, um allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. „Nur so kann das strukturelle Problem der Kinderarmut in Deutschland umfassend beseitigt werden“, betonte er.

Zum 1. Januar steigen der Regelsatz für das Bürgergeld, das Hartz IV ablöst, für Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren von monatlich 376 Euro auf 420 Euro. Für 6- bis 13-Jährige steigt der Satz auf 348 Euro (bisher 311 Euro) und für Kleinkinder bis fünf Jahre auf 318 Euro (bisher 285 Euro).

Hofmann begrüßte den Plan der Bundesregierung, zur Armutsbekämpfung ab 2025 eine Kindergrundsicherung einzuführen. Er sei gespannt auf die angekündigten Eckpunkte. Viele Familien seien finanziell am Ende. „Deshalb braucht es eine gezielte Förderung armer Familien und ihrer Kinder sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen“, sagte Hofmann weiter.

Wichtig sei aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes die Erstellung einer Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland. Diese müsse mit einer umfassenden Kinder- und Jugendbeteiligung an diesem Prozess einhergehen. Zudem müsse auch ein starkes Augenmerk auf infrastrukturelle Bedingungen zur Unterstützung von Familien und ihren Kindern gelegt werden, forderte Hofmann.