Der weihnachtlich geschmückte Anhänger mit der Hütte dient Vetter damit schon im dritten Jahr in Folge als Kanzel. 2020 und 2021 hatte Vetter seine Heiligabend-Gottesdienste wegen der Corona-Pandemie kurzerhand nach draußen verlegt und damit viel Aufmerksamkeit erregt.
In diesem Jahr sei die "Trecker-Weihnacht unter freiem Himmel" auch eine Reaktion auf die Energiekrise. Die mittelalterliche Kirche in Stuhr werde ohnehin nur auf maximal 13 Grad geheizt. "Wenn man dann eine Weile sitzt, kann es auch drinnen ganz schön kalt werden", sagte Vetter. "Dann kann man auch gleich draußen feiern." Geplant sind vier etwa zwanzigminütige Andachten auf einem Parkplatz, in einem Dorfzentrum, an einem Abenteuerspielplatz und auf einer Wiese. Der Ernteverein Alt-Stuhr stellt wieder das Fahrzeug-Gespann und hilft bei der Organisation.
Die Dorfkirche aus dem Mittelalter fasse maximal 250 Personen, sagte der Theologe. "Mit den Trecker-Andachten können wir aber bis zu 700 Menschen erreichen". Glockengeläut und Musik kommen wie in den Vorjahren aus dem Lautsprecher. Wer den Gottesdienst an Heiligabend unbedingt in der kalten Kirche erleben will, kommt Vetter zufolge auch zum Zuge: Um 23 Uhr gibt es seinen Angaben zufolge in der Dorfkirche eine Christmette ohne Trecker.