Berlin (epd). Das Kinderhilfswerk „Save the Children“ dringt darauf, Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus den syrischen Flüchtlingslagern Al Hol und Roj zurückzuholen. In den Camps in Nordostsyrien säßen noch immer fast 7.000 Kinder fest, erklärte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Berlin. Sie seien täglich Gewalt ausgesetzt und lebten unter katastrophalen Bedingungen.
Nach Angaben von „Save the Children“ wurden in diesem Jahr 517 Frauen und Kinder aus den Camps in ihre Heimatländer gebracht und damit 60 Prozent mehr als 2021. Die Bundesregierung habe elf Kinder und fünf Frauen deutscher Staatsangehörigkeit zurückgeholt.
„Save the Children“ begrüßte den Anstieg, mahnte aber größere Anstrengungen an. Die Mädchen und Jungen hätten 2022 ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Gewalt erlebt. Im November seien zwei ägyptische Mädchen getötet worden. Die Kinder seien „unter entsetzlichen Bedingungen eingesperrt und täglich großen Gefahren ausgesetzt“, sagte Matt Sugrue, Leiter der Programmarbeit der Hilfsorganisation in Syrien.
In Al Hol und Roj leben den UN zufolge knapp 60.000 Menschen, darunter auch ehemalige IS-Anhängerinnen und ihre Kinder. Immer wieder kommt es dort zu Gewalt.