Frankfurt a.M., Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sich besorgt über die Gewalt im Norden des Südsudans geäußert. Die Regierung müsse an Zivilisten verübte Gräueltaten wie Tötungen und Entführungen im Bundesstaat Upper Nile unabhängig untersuchen lassen, erklärte Türk am Mittwoch in Genf. Wie das Menschenrechtsbüro mitteilte, wurden in den vergangenen vier Monaten mindestens 166 Zivilisten bei Kämpfen zwischen Milizen getötet.
Den UN-Angaben zufolge wurden 237 weitere Menschen verletzt. Mehr als 20.000 Menschen seien seit August aus der Region geflohen. Berichte deuteten auf das wahllose Erschießen von Zivilisten hin. Türk sprach zudem von Plünderungen sowie geschlechtsspezifischer Gewalt. Es handele sich bei den Gewalttaten um „schwere Menschenrechtsverletzungen“, sagte er.
Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt und wird seit Jahrzehnten von Gewalt beherrscht. Auch nach der Unabhängigkeit vom Sudan 2011 kam das Land nicht zur Ruhe. Nach UN-Angaben haben 7,7 Millionen Menschen im Südsudan nicht genug zu essen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung.