Frankfurt a.M., Bogotá (epd). In Kolumbien begleitet die katholische Kirche die Verhandlungen zwischen der Regierung und der Guerillagruppe ELN. Wie die Hochkommission für Frieden am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in der Hauptstadt Bogotá mitteilte, wird der Geistliche Héctor Fabia Henao an den Friedensgesprächen teilnehmen. Die Kirche reagierte damit auf die Einladung der Regierung Gustavo Petros.
In einem auf Twitter verbreiteten Video begründete Henao die Teilnahme damit, dass die Kirche an das kolumbianische Volk und die am meisten betroffenen Regionen des Konflikts sowie die notwendigen Veränderungen im Land denke. Weitere Gründe seien die Sicherung des Friedens sowie „der Aufbau einer versöhnten Nation, in der es soziale Gerechtigkeit und Möglichkeiten der Beteiligung für alle Parteien gibt“. Neben Henao sendet die katholische Kirche zwei weitere kolumbianische Erzbischöfe, die den Prozess begleiten.
Die Regierung des linken Präsidenten Gustavo Petro nahm den Dialog mit der ELN vor wenigen Wochen wieder auf, nachdem die Gespräche wegen eines Angriffs auf eine Polizeischule in Bogotá im Jahr 2019 vom damaligen Präsidenten unterbrochen waren. Neben Venezuela, Kuba und Norwegen begleiten unter anderem Deutschland, Chile, Brasilien, Mexiko, sowie die USA den Prozess. Auch die Vereinten Nationen nehmen an den Gesprächen teil.