Berlin (epd). Nach Informationen von Amnesty International haben iranische Sicherheitskräfte bei der Niederschlagung der landesweiten Proteste mindestens 44 Kinder und Jugendliche getötet. 34 der Minderjährigen seien mit scharfer Munition ins Herz, in den Kopf oder in andere lebenswichtige Organe getroffen worden, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag in Berlin mit.
In mindestens 13 Fällen seien die Angehörigen von Behörden zu schriftlichen Stellungnahmen oder Videoaufnahmen gezwungen worden, in denen sie die Sicherheitskräfte von jeglicher Schuld am Tod ihrer Kinder freisprachen, hieß es. Amnesty lägen überdies Hinweise darauf vor, dass Angehörige willkürlich festgenommen wurden und dass ihnen damit gedroht wurde, die Leichname der Kinder an einem unbekannten Ort zu begraben.
„Die Art, wie die iranischen Behörden den Tod von Minderjährigen bewusst in Kauf nehmen und sogar als Teil ihrer Strategie zur Niederschlagung der Proteste einsetzen, ist grausam und menschenverachtend“, sagte die Amnesty-Expertin für den Nahen Osten und Nordafrika, Katja Müller-Fahlbusch. Der jüngst beschlossene UN-Untersuchungsmechanismus müsse diese Fälle dokumentieren und aufarbeiten, um die Täter internationalem Recht entsprechend zur Rechenschaft zu ziehen.